Professorenrat: Frau Prof. Dr. Gertrud Grünwied

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Finden Sie, dass der Studiengang TRK eine breite Grundlage für einen Masterstudiengang bereitstellt?

TRK ist ein sehr vielseitiger Bachelor-Studiengang – von Technik über Kommunikation bis hin zu modernen Medien. Auf diesen drei Säulen lassen sich sehr gut verschiedene Masterstudiengänge aufbauen.  

Welche Masterstudiengänge betrachten Sie als relevant für TRK-Absolventen?


Ich unterscheide Masterstudiengänge gerne grundsätzlich in 3 Arten: Spezialisierung, Management oder Forschung.

Bei der Spezialisierung kommt eine große Bandbreite an Themen für einen Master in Frage, z.B. Usability und UX, Interaction Design, E-Learning, mehrsprachige Dokumentation…  um nur ein paar ganz wenige Beispiele zu nennen.

Im Bereich Management sind vor allem Management mit Schnittstellenaufgaben relevant, da Technische Redakteure einen guten Überblick haben. Zu erwähnen wären hier etwa Projektmanagement, Übersetzungsmanagement, Digitalisierungsmanagement. Auch die anerkannten MBA (Master of Administration) können hier eine gute Option bieten.

Wenn der berufliche Weg in Richtung akademischer Forschung gehen soll, empfiehlt sich ein Masterstudiengang an einer Universität wie zum Beispiel Sprachwissenschaften oder Medienwissenschaften. Ein solcher Master bietet auch gut einen Anschluss an eine Promotion.

In welchen Bereichen (Branchen) sehen Sie vielversprechende Berufsfelder für TRK-Absolventen?

Aktuelle und nachgefragte Berufsfelder finden sich vorwiegend im Bereich der Digitalisierung. Die Aufbereitung von Informationen für Industrie 4.0 ist derzeit noch nicht sehr weit entwickelt und es werden entsprechende Berufsfelder dazu benötigt.

Wie schätzen Sie das Masterangebot für TRK-Absolventen an der Hochschule München und deutschlandweit ein?

Die Hochschule München bietet als größte Hochschule Bayerns und zweitgrößte Hochschule Deutschlands (nach Köln) ein sehr breites Masterangebot. Vor allem in den Studienbereichen Informatik, Druck- und Medientechnik sowie Wirtschaftsingenieurwesen finden sich für Technische Redakteure geeignete Master. Ein neuer fakultätsübergreifender und international ausgerichteter Master stellt „Deep Dive“ dar. Deutschlandweit ist das Angebot entsprechend natürlich noch größer und vielfältiger.

Auf was sollte man bei der Wahl des Masterstudiums achten?

Fachlich gesehen ist es wichtig, dass man wirklich „sein Thema“ mit einem Master vertiefen möchte. Ein 3- oder 4-semestriger Master mit abschließender Masterarbeit ist doch eine längere Zeit, in der man ein großes Interesse für das Thema aufbringen sollte. Das Thema sollte daher Vorrang vor etwaigen praktischen Gesichtspunkten wie Standort, Präsenz oder E-Learning etc. haben.

Ist es sinnvoll einen Master im Ausland zu absolvieren?

Es gibt sehr interessante und innovative Master auch im Ausland, etwa auch mehrere Länder übergreifende europäische Masterstudiengänge. Zudem gewinnt man an Erfahrung in der Internationalisierung.

Wie erachten Sie Studiengänge an privaten Hochschulen? Können Sie diese empfehlen oder raten Sie davon ab?

Zu dieser Frage habe ich leider keine Erfahrung. Es kann sich aber durchaus ein Blick auch auf private Hochschulen lohnen, da diese oft sehr am Arbeitsmarkt orientierte Studiengänge anbieten.

Mit Blick auf den derzeitigen Arbeitsmarkt, halten Sie es für ratsam einen Master-Studiengang zu belegen?

Ein Masterstudium ist eine persönliche Weiterqualifikation und lohnt sich daher in jedem Fall. Der Arbeitsmarkt für Technische Redakteure ist ausgesprochen gut und dies wird auch für die nächsten Jahre prognostiziert. Mit einem Masterabschluss sollten sich auch die Tätigkeiten und vor allem auch die Verantwortungsbereiche im Unternehmen so ändern, indem sich die höhere Qualifizierung auch im Berufsleben umsetzen lässt.  

Empfehlen Sie ein Masterstudium direkt nach dem TRK-Bachelor (konsekutiv) oder erst nach einigen Berufsjahren? Warum?

Das hängt sehr davon ab, ob man persönlich direkt nach dem Bachelorabschluss schon genau sein Masterthema gefunden hat oder sich noch orientieren möchte. Für die Orientierungsphase eignet sich eine Berufstätigkeit von ca. 2 Jahren sehr gut. Zudem ist der TRK-Bachelor auch berufsqualifizierend, dies bedeutet, dass man nach dem Abschluss direkt als Technische Redakteurin oder Technischer Redakteur eine Stelle antreten kann. Einen konsekutiven Master in der Technischen Redaktion, wie es sie vereinzelt in Deutschland gibt, halte ich dagegen für wenig ergiebig und den Mehrwert nicht sehr hoch.